Die Profi-Liga des American Football will damit ihre Dankbarkeit f?r die heimischen Streitkr?fte zum Ausdruck bringen. Ansehen und Image der US-Army sollen durch verschiedene Aktionen verbessert und Soldaten sowie Veteranen mitsamt ihren Familien geehrt, unterst?tzt und durch die Liebe zum Football vereint werden.
„Salute to Service“ der NFL ist Partner von gemeinn?tzigen Organisationen.
Diese Organisationen f?rdern das Wohlergehen amerikanischer Milit?rs sowohl in den USA als auch ?ber den Globus hinweg. Die Kampagne findet zwar in verschiedenen Auspr?gungen das ganze Jahr ?ber statt. Zahlreiche Spenden-Events, Programme und Spiele h?ufen sich jedoch verst?rkt im November. Der Grund daf?r ist der „Veterans Day“ („Tag der Veteranen“) am 11. November, der den H?hepunkt der Veranstaltungen darstellt.
Spieler wie Vonnie B“Vsean „Von“ Miller Jr. (Outside Linebacker bei den Denver Broncos), Ex-Spieler wie Drew Brees (Quaterback bei den New Orleans Saints) und auch der k?rzliche verstorbene Vincent Jackson (Wide Receiver bei den Tampa Bay Buccaneers) unterst?tzten die Kampagne bereits pers?nlich. Aber auch Coaches wie Matt Patricia (zuletzt Detroit Lions) oder Mike McCarthy (Dallas Cowboys) engagieren sich f?r STS.
Salute to Service Merchandise-Artikel im Einzelnen
Es gibt eine breite Angebotspalette von Artikeln der NFL und ihrer Vereine, die f?r die „Salute-to-Service-Kampagne“ hergestellt wurden. Alle Devotionalien sind entweder in Armeefarben gehalten oder verf?gen ?ber milit?rische Embleme – oder beides. Die Artikel sind oftmals in den Stadien und/oder im Internet-Versandhandel erh?ltlich.
Das Angebot erstreckt sich von Thermo-Pullovern ?ber Spieler-Jerseys hin zu T-Shirts, Hoodies, Caps, Strickm?tzen, Langarm-Shirts (auch in der Thermo-Ausgabe) und Jacken (auch aus Satin). Oft ist auf den Kleidungsst?cken nicht nur der Name des bevorzugten Teams aufgedruckt, sondern auch jener des Lieblingsspielers.
Daneben gibt es Footballs, Handschuhe, Beutel sowie Taschen mit entsprechenden Emblemen wie die NFL-Schleife und die amerikanische Flagge, die die Blue Stars auf der rechten Seite zeigt (STS-Zeichen). W?hrend der Corona-Krise vertrieb ein Anbieter sogar den Mundschutz „Tillman 40“. Die 40 war die R?ckennummer des verstorbenen Pat Tillman.
Die NFL betont, dass sie keinen Gewinn mit den Merchandise-Artikeln aus der STS-Kampagne macht. Alle Gewinne k?men den gemeinn?tzigen Organisationen zugute.
Salute to Service
Geschichtliche Hintergr?nde der Salute to Service Aktionen
Ein Gr?ndungsdatum vom „Salute to Service“ der NFL gibt es nicht. Die Kampagne entwickelte sich vielmehr ?ber Jahrzehnte hinweg. Die NFL und die „United Service Organizations“ („USO“, eine gemeinn?tzige Organisation zur Unterst?tzung der US-Soldaten und deren Angeh?rige) arbeiten schon seit mehr als 50 Jahren zusammen. 1966 sandte Commissioner Pete Rozelle eine erste Gruppe von NFL-Spielern und Ex-Sportlern nach Vietnam, um die dort stationierten amerikanischen Soldaten aufzuheitern und ihnen Mut zuzusprechen („good-will-tours“). In dieser Delegation befanden sich Gr??en wie Johnny Unitas, Bart Starr, Gene Upshaw, Frank Gifford oder Dick Butkus. Zwischen 1966 und 1973 verbrachten immer mal wieder NFL-Spieler einige Wochen auf Fernfeuerbasen, Flugzeugtr?gern und anderen Milit?r-St?tzpunkten in S?dostasien. Daraufhin entwickelte sich auch in den Football-Stadien eine „Salute-to-Service“-Kultur: So waren ?bergro?e US-Fahnen auf den R?ngen immer dann zu sehen, wenn US-Streitkr?fte in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt waren. Au?erdem rief die Fan-Gemeinde zu Spenden f?r Familien auf, deren Angeh?rige in Aus?bung ihres Milit?rdienstes gefallen waren.
In den 2000er Jahren kamen zunehmend „Salute-to-Service“-Aktionen der Profi-Football-Liga auf. Gr?nde daf?r waren die Kriege in Afghanistan und im Irak. Hohe Wellen schlug der Tod des NFL-Spielers Pat Tillman (Arizona Cardinals), der 2004 im Afghanistan-Einsatz – offenbar versehentlich – von den eigenen Kameraden erschossen worden war. Das US-Milit?r wollte die Todesumst?nde zun?chst vertuschen. Nach jahrelangen Querelen wurde die Wahrheit br?ckchenweise zu Tage gef?rdert. Die amerikanische ?ffentlichkeit reagierte auch deshalb so emp?rt darauf, weil Tillman auf einen 3,6-Millionen-Dollar-Vertrag bei den Cardinals verzichtet hatte, um nach den Anschl?gen vom 11. September 2001 f?r ein Jahresgehalt von 18.000 Dollar in die US-Armee einzutreten.
Damit sie noch etwas Positives aus dem tragischen Tod ihres Angeh?rigen ziehen konnten, gr?ndeten Tillmans Eltern und seine Witwe eine Stiftung, die berufliche Perspektiven von Veteranen sowie Ehepartnern von gefallenen Soldaten etwa durch Stipendien f?rdert.
Seit dem Jahr 2010 arbeitet diese „Pat Tillman Foundation“ eng mit der NFL-„Salute-to-Service“-Initiative zusammen. Nicht zuletzt wegen Tillmans Tod und der weiteren knapp 7000 amerikanischen Gefallenen in den Kriegen im Irak und Afghanistan bekam die „Salute-to-Service-Kampagne in den Stadien einen Auftrieb. Die amerikanische Football-Liga und ihre Spielervereinigung reagierten und kooperieren seit 2011, um jeden November bis zum „Veterans Day“ gro?e „Salute-to-Service“- Spendenveranstaltungen auf die Beine zu stellen.
Nach eigenen Angaben hat die NFL seit 2011 mehr als 51 Millionen Dollar Spendengelder f?r die mit der Kampagne verbundenen Organisationen gesammelt.
Die NFL Aktionen im November
Die Ehrdarbietungen f?r die amerikanische Armee gestalten sich in den Novemberwochen besonders vielf?ltig. Zu den NFL-Spielen werden etwa Einheiten eingeladen, um sich zu pr?sentieren: Fahnenschwenker wedeln mit Milit?rfahnen, Einsatzkr?fte oder Milit?r-Kapellen intonieren die Nationalhymne, Drill-Teams zeigen ihre Leistungsf?higkeit, D?senjets der US-Air-Force fliegen ?ber die Stadien hinweg. Die Namen der Vereinsmitglieder, die gedient haben, werden verlesen. Generell wird Wert darauf gelegt, die milit?rischen Zweige (Army, Air Force, Coast Guards, Navy, Marines und neuerdings Space Force) einzeln zu gr??en. Nicht selten gibt ein lokaler Veteran den Football zum Ansto? frei.
Die Spieler erinnern an Gefallene, in dem sie ihre Helme mit Namens-Aufklebern der Verstorbenen versehen und w?hrend eines Matches stellvertretend f?r das jeweilige Opfer k?mpfen. Die Angeh?rigen der Gefallenen d?rfen das Spiel gratis im Stadion verfolgen. In den Pausen flimmern nicht selten kurze Filme ?ber die Projektionsfl?chen der Anzeigentafeln. Sie zeigen beispielsweise, wie Footballer der Top-Teams Milit?r-St?tzpunkte besuchen, mit den Soldaten und ihren Angeh?rigen sprechen und ein gemeinsames Football-Spiel wagen. Beliebt im Stadion waren bisher auch Liveschaltungen zu im Ausland stationierten Soldaten: Sie konnten auf diese Weise ihre Familien zu Haus gr??en. Die Einnahmen der Spiele spenden die 32 NFL-Vereine den Organisationen der Kampagne.
Dar?ber hinaus finden spezielle Wohlt?tigkeitsveranstaltungen statt, die von Jahr zu Jahr unterschiedlich sind. 2021 ist in Zusammenarbeit mit der Bob Woodruff Stiftung ein Konzert mit unter anderem Bruce Springsteen geplant (8. November).Das Offensichtlichste ist aber die Dominanz der Farbe „olivgr?n“ in den Stadien: Allein mit dem Tragen der Merchandise-Artikel zeigen Fans ihre Unterst?tzung f?r die Armee.
Die Partner neben der USO und der Pat Tillman Foundation
Neben der bereits erw?hnten USO und der Pat Tillman Foundation gibt es noch drei weitere wichtige Partner des STS in der obersten Football-Liga der USA: die „Bob Woodruff Foundation“, das „Wounded Warrior Projekt“ (kurz „WWP“), das „Tragedy Assistance Program For Survivors“ (kurz „TAPS“) sowie den Finanzdienstleister „United Services Automobile Association“ (kurz „USAA“).
Die Bob Woodruff Foundation hilft den nach dem 11. September 2001 betroffenen Soldaten und ihren Familien, nachdem die Einsatzkr?fte nach Hause zur?ckgekehrt sind. Insbesondere werden Milit?r-Angeh?rige vor Obdachlosigkeit gesch?tzt und ihnen psychische Gesundheitsf?rderung erm?glicht.
Die WWP unterst?tzt Veteranen bei der ?berwindung von Kampfstress und suizidalen Phasen, setzt sich gegen die Stigmatisierung von psychischen Krankheiten ein und erm?glicht Bildung sowie hochwertige Pflege verwundeter Soldaten. Seit 2013 haben die Liga und ihre 32 Clubs nach eigenen Angaben fast zwei Millionen US-Dollar zur F?rderung der Gesundheits- und Wellness-Messen des Wounded Warrior Program beigetragen. J?hrlich werden mehr als 2.500 Kampfveteranen durch die Organisation betreut.
Zusammen mit TAPS ehrt die NFL die Familien gefallener US-Soldaten. Die Familien bekommen das ganze Jahr ?ber die Gelegenheit, gratis den Spielen und den Veranstaltungen der h?chsten Football-League beizuwohnen. Sie k?nnen auch Mentoring und Beratung zum Umgang mit dem Verlust der Liebsten beantragen.
Die USAA schlie?lich beteiligt sich an Basisbesuchen der Spieler in Milit?r-Camps, unterh?lt gemeinsame Trainingslager und organisiert den Empfang von Streitkr?ften in den Stadien. J?hrlich lobt sie einen STS-Preis aus, um damit au?ergew?hnlichen Einsatz zur Verbesserung der Lage von Milit?rangeh?rigen durch Mitglieder der NFL-Community zu w?rdigen.
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