Ötztaler Radmarathon – Veronika Weiß überrascht sich selbst mit Platz 2

RSC Wolfratshausen gratuliert Rennradlerin aus Tutzing zum ?berragenden Erfolg

Der RSC Wolfratshausen freut sich mit Veronika Wei? ?ber ihren ?berragenden Platz 2 beim ?tztaler Radmarathon. Bereits letztes Jahr sollte die 40. Jubil?umsauflage von einem der gr??ten und schwersten Rennen der Alpen, dem ?tztaler Radmarathon, stattfinden und ein Saison-Highlight f?r Veronika Wei? werden. Bereits im Fr?hjahr 2020 wurde die Veranstaltung abgesagt und der sichere Startplatz auf 2021 verschoben. Das Ziel, die 235 Kilometer und 5.500 H?henmeter ?ber K?htai, Brennerpass, Jaufenpass und Timmelsjoch in unter 8:30 Stunden zu absolvieren, blieb jedoch unver?ndert f?r die Tutzingerin.

Trainingserfolg mit Platz 3 beim Highlander

Ein Trainingslager am Stilfser Joch mit abschlie?ender Teilnahme am Highlander Radmarathon in Hohenems vier Wochen vor dem gro?en Event sollten die Fitness nochmals pushen. Jedoch unmittelbar zuvor erk?ltete sich Veronika Wei? stark und sie verbrachte die meiste Zeit des Trainingslagers im Hotelbett: „Ein paar Tage vor dem Rennen ging es mir langsam besser und ich entschied mich f?r einen Start beim Highlander, wenn auch ohne jegliche Ambitionen, um nicht wieder krank zu werden. In den Bergen hat es entgegen der Vorhersage die ganze Zeit bei unter 10 Grad geregnet hat. Ich hatte keine Regensachen dabei und habe so gefroren, dass ich sogar mit den Z?hnen geklappert habe und ich wollte einfach nur m?glichst schnell ins Ziel und ins Trockene kommen.“ Nach 146 Kilometer ?ber 2.400 H?henmeter in 4:42 Stunden fuhr Veronika Wei? in einem knappen Zielsprint ?berraschend auf Platz 3. „Scheinbar war meine Form trotz Krankheit doch ganz gut,“ schmunzelt sie.

Schlechte Aussichten: Vorbereitungstief, Strecken?nderung, Schneefall-Vorhersage

Leider verliefen die Wochen bis zum gro?en Event im ?tztal wiederum nicht entsprechend dem Trainingsplan, sodass sie ihre geplante Zielzeit in ein „Durchfahren und die Strecke genie?en“ umwandelte. Wenige Tage vor dem Start des Rennens gab es einen Felssturz am K?htai, die Stra?e sollte unpassierbar werden. Der Veranstalter organisierte eine Umleitung der Rennstrecke ?ber den Haiminger Berg mit durchg?ngig zweistelligen Steigungsprozenten, sowie zus?tzlichen 10 Kilometern und 250 H?henmetern. Der Wetterbericht verschlechterte sich mit jedem Tag, den das Event n?her r?ckte, bis hin zu Schneefall auf den P?ssen. „Meine Motivation schrumpfte bei den Prognosen ehrlich gesagt ziemlich, wie bei vielen anderen Startern scheinbar auch. Von den 4.000 angemeldeten Rennradlern und Rennradlerinnen standen am Sonntag um 6:30 Uhr lediglich 2.700 am Start. Ich lie? es mir immer offen, jederzeit in einen der organisierten R?cktransporte zu steigen, sollten die Bedingungen zu kalt oder zu gef?hrlich werden.“ Aber der Wettergott schien ein Nachsehen mit den Radrennfahrern zu haben und der Start erfolgte auf trockenen Stra?en.

Schneller Rennbeginn mit 51er Schnitt

Der erste Abschnitt f?hrte das Feld von S?lden bis ans Talende nach Haiming. „Nach den ersten 40 Kilometern hatte ich einen 51er Schnitt auf dem Radcomputer stehen, das war schon krass. Als es dann das K?htai hoch ging, bin ich mein eigenes Tempo gefahren, ich wusste, dass ich hier nicht ?berpacen darf. Die Strecke von Kematen nach Innsbruck bis ?ber den Brenner nach Sterzing konnte ich mit einer gro?en Gruppe fahren, sodass ich hier nicht auf mich alleine gestellt war. Obwohl die Stra?en rund um Innsbruck nass waren, kam aber sogar die Sonne raus.“ Als dritter Pass war der Jaufenpass mit 1.150 H?henmeter zu absolvieren. Veronika Wei? fuhr auch hier ihr Tempo, machte sogar ein paar Fotos und checkte den Wetterbericht am Telefon, der erfreulicherweise anzeigte, dass vorerst weder Regen noch Schnee kommen sollte.

Veronika Wei? greift an

Kurz vor der Passh?he wartete ihr Betreuer mit frischen Flaschen und gab ihr erstmals ein Update, auf welcher Platzierung sie lag. „Als ich zugerufen bekam, dass direkt vor mir zwei Frauen sind und ich weit vorne im Damenfeld liegen w?rde, konnte ich das nicht glauben, denn ich fuhr ja bisher nur im Touristen-Modus.“ Sie ?berholte diese beiden Frauen noch vor der Passh?he und direkt zu Beginn des letzten Anstiegs auf das Timmelsjoch konnte sie wiederum auf zwei Frauen aufschlie?en. Jedoch war der Weg bis zur Passh?he noch weit: 30 Kilometer und 1.800 H?henmeter warteten. „Als mir die Rennleitung auf etwa halbem Weg „Platz 3″ zurief, war mein Ehrgeiz geweckt und ich wollte die Platzierung ins Ziel bringen.“ Unmittelbar vor Ende des Anstiegs konnte Veronika Wei? sogar auf die Zweitplatzierte aufschlie?en und ?berholen. Nun stand nur noch die finale Abfahrt ?ber 1.000 H?henmeter nach S?lden mit einem kurzen Gegenanstieg bevor. „Ich wei?, dass ich gut und schnell abfahren kann, trotzdem wollte ich nicht auf volles Risiko fahren. An dem Gegenanstieg habe ich nochmal alles gegeben, was noch in den Beinen steckte. Unfassbar, wie sehr die gebrannt haben. Ich habe mich immer wieder umgeschaut, ich konnte meine Verfolgerin zwar nicht sehen, trotzdem wollte ich mich noch in Sicherheit glauben. Erst als die Zuschauer entlang der Hauptstra?e in S?lden auf den letzten Meter zum Ziel zujubelten, wusste ich, dass ich es tats?chlich geschafft habe.“

Grandioser 2. Platz im Endspurt

?bergl?cklich ?berfuhr Veronika Wei? nach 8:50 Stunden als zweite Frau die Ziellinie. Nur 90 Sekunden sp?ter kam ihre Verfolgerin ins Ziel, gewonnen hat zum bereits zweiten Mal die Deutsche Christina Rausch, die mit 8:15 Stunden Renndauer ungef?hrdet das gesamte Rennen in F?hrung lag. „Ich kann es bis heute nicht glauben, dass ich auf das Podium beim ?tzi gefahren bin! Ich habe einen guten Tag erwischt und scheinbar hat es sich nach hinten raus ausgezahlt, dass ich das ganze Rennen ?ber mein eigenes Tempo gefahren bin. Die Zuschauer entlang der ganzen Strecke haben eine super Stimmung gemacht und mich immer ganz besonders angefeuert, als sie mich unter den ganzen M?nnern entdeckt haben. Das hat mich durch das ganze Rennen getragen.“ Nur eine Stunde nachdem Veronika Wei?, ohne auch nur einen Regentropfen abbekommen zu haben, im Ziel war, hat das Wetter umgeschlagen und die nachfolgenden Teilnehmer mussten sich bei Temperaturen nahe 0 Grad, starkem Regen und kaum Sicht ?ber den letzten Pass auf fast 2.500 Metern k?mpfen.

Nach einigen Tagen Regeneration wird Veronika Wei? f?r die letzten Rennen der Saison wieder auf ihr Mountainbike steigen, denn eigentlich ist sie f?r ihr eigenes Team Westside MTB Ladies auf den Rennstrecken im Gel?nde unterwegs. „Wegen der ganzen Rennabsagen durch Corona muss man fahren, was es eben noch gibt,“ sagt die Tutzingerin augenzwinkernd.

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